Hundeauffangstation - unvergessene Straßenhunde
Tu, was du kannst, mit dem, was du hast, wo immer du bist.

Tierschutzhund, na und? ;)

Es spielt überhaupt gar keine Rolle, ob Rassehund oder nicht, jedes Leben ist unbezahlbar.                                                                                                       Es ist und bleibt für uns unverständlich, wie gewisse Personen denken können, dass ein " reiner Rassehund " mehr wert ist, als einer unserer süßen Streuner. Hund ist Hund und jeder von ihnen hat es verdient geliebt und artgerecht versorgt zu werden, ganz egal wie hoch die Anschaffungskosten waren, ob der Hund nichts gekostet oder 2000 Euro gekostet hat. Es handelt sich schließlich um Lebewesen und nicht um Gegenstände, die mehr oder weniger Wert haben! Deshalb ist es für uns nicht nachzuvollziehen, wenn die erste Frage bei einer Vermittlung, die nach dem Geld ist. Es macht einfach den Eindruck, dass der Preis an erster Stelle steht und nicht die eigentlich wichtigste Sache - und zwar die Tatsache, einem unserer Streuner ein noch nie dagewesenes zu Hause zu schenken und ihn zu adoptieren. Wer nicht bereit ist bei der Anschaffung eines Hundes Geld auszugeben, der wird erst recht nicht dazu bereit sein welches für den Tierarzt auszugeben.

 

Sollte die Hundeauffangstation nicht froh sein ein Tier loszuwerden?

Nein. Keine Frage, wir wünschen uns für jeden unserer Hunde ein tolles zu Hause und hoffen natürlich, dass jeder der Hunde dieses ganz bald findet. Dennoch möchten wir die Hunde nicht einfach nur schnellstmöglich loswerden, sondern uns auch sicher sein können, dass es ihnen in ihrem neuen zu Hause gut geht und sie artgerecht versorgt werden. Lieber behalten wir den einen oder anderen Hund ein wenig länger bei uns, als ihn in schlechte Hände abzugeben oder zu jemandem, bei dem uns unser Bauchgefühl einfach nichts Gutes erahnen lässt. Leider sieht man es den Menschen nicht an, ob sie gut oder schlecht mit Tieren umgehen. Viele wahren nach außen den perfekten Schein, misshandeln ihre Tiere jedoch hinter verschlossenen Türen oder lassen diese verwahrlosen. Es gibt so viele bestialische Dinge, die Menschen armen, wehrlosen Tieren antun. Überall auf der Welt passieren täglich die grausamsten Tierschutzfälle, deshalb müsste es doch selbstverständlich und nachvollziehbar sein, dass wir uns von jeder Person, der wir einen unserer Streuner anvertrauen, ein genaues Bild machen möchten.

 

Wie kann man sich eine Vermittlung vorstellen?

Die meisten Leute stellen sich das so vor, dass sie zu uns kommen, sich einen Hund aussuchen und ihn sofort mitnehmen können. Ganz so einfach ist das aber nicht. Hinter einer Vermittlung steckt einiges mehr. Sollten Sie sich in einen unserer Hunde verguckt haben, dann kontaktieren Sie uns einfach telefonisch. Die ersten Fragen können wir dann auch gleich am Telefon klären und einen Termin vereinbaren, an dem Sie den Hund, aber vor allem auch der Hund Sie, kennenlernen kann. Wir vergeben Termine ausschließlich nach vorheriger Absprache, um sicher zu gehen, dass wir genügend Zeit für Sie haben und Ihnen so viel wie möglich über den Hund/ die Hunde erzählen können. Selbstverständlich möchten wir auch gleichzeitig ein wenig über Sie erfahren. Davor brauchen Sie überhaupt nicht nervös zu sein, es handelt sich einfach um einige harmlose Fragen, durch die wir uns ein besseres Bild von Ihnen machen und herausfinden möchten, wie es denn in dem, vielleicht zukünftigem, zu Hause unseres Streuners aussieht. Sollte alles gut verlaufen und besteht weiterhin Interesse an dem Hund, vereinbaren wir gemeinsam einen Termin zur Vorkontrolle. Bei diesem Besuch möchten wir uns einfach nochmals vergewissern, dass normale Wohnverhältnisse vorhanden sind und wir unseren Streuner guten Gewissens in sein neues zu Hause abgeben können. Wir wissen, dass die meisten Tierheime nur unter bestimmten Voraussetzungen Hunde abgeben/ vermitteln, die im                    " Normalfall " jedoch kaum umsetzbar sind. Wir machen keine Vorgaben wie viele Stunden sie beispielsweise arbeiten oder den Hund alleine lassen dürfen. Ich denke mit ein wenig Verstand ist es selbst erklärend, dass man sich nicht einen Hund anschafft, um ihn dann vereinsamen zu lassen. Auch muss nicht jeder, der einen Hund adoptieren möchte, zwingend über ein Haus mit Grundstück verfügen. Hunde brauchen Auslauf, das ist klar - die einen mehr und die anderen weniger. Regelmäßige Spaziergänge reichen da auch völlig aus. Wir versuchen für jeden Hund ein passendes und artgerechtes zu Hause zu finden, damit der Hund, als auch Sie, zufrieden sind.

 

Ich denke immer daran, wie viele arme, verwahrloste, verhungerte und misshandelte Hunde in Rumänien (und natürlich auch in anderen Ländern), voller Hoffnung auf ein noch nie da gewesenes zu Hause warten. Leider wird dieser Wunsch für viele von ihnen niemals in Erfüllung gehen. Deshalb wäge ich immer ab, ist es wirklich besser einen Hund nicht zu vermitteln, nur weil die zukünftigen Besitzer z.B. den halben Tag arbeiten müssen? Ihn auf der Straße, in der Tötungsstation (14 Tage, dann werden die Hunde getötet) oder in unserem Kooperationstierheim, in welchem 6000 Hunde hoffnungsvoll auf ein zu Hause warten, zu lassen? Auf keinen Fall ist es das. Lieber einige Stunden alleine in einem warmen zu Hause, in dem es regelmäßig genug zu fressen und einige Streicheleinheiten gibt, als 24 Stunden alleine, hungrig, verletzt und halb erfroren auf kaltem Beton, irgendwo im Nirgendwo.

 

Vielleicht hat einer unserer Streuner ja auch das Glück und kommt in ein zu Hause, in dem bereits ein Spielgefährte auf ihn wartet. Gerade für schüchterne und ängstliche Hunde ist dies für die Anfangszeit eine sehr große Erleichterung. Gerne können Sie Ihren Hund nach vorheriger Absprache mitbringen, sodass sich die beiden Hunde auf neutralem Boden kennenlernen können. Wir versuchen unsere Hunde in Rudeln zu halten, sodass kein Hund alleine sein muss. Gerade deswegen sind die meisten unserer Hunde anderen Hunden gegenüber sehr sozial. Die Hunde, die wir aus Rumänien holen, sind es in der Regel gewohnt von vielen unterschiedlichen Hunden umgeben zu sein und finden sich im Rudel sehr gut zurecht.

Sollte es zu einer Vermittlung kommen, bleiben wir natürlich auch danach mit dem neuen zu Hause unseres Streuners in Kontakt. Bei Fragen und Problemen sind wir gerne für Sie da. Natürlich würden wir uns auch sehr darüber freuen, wenn Sie uns ab und zu ein Bild zukommen lassen und uns darüber auf dem Laufenden halten wie es unserem Streuner in seinem neuen zu Hause geht. Nach einiger Zeit wird ein Nachbesuch stattfinden, bei dem wir uns lediglich vergewissern möchten, dass es unserem vermittelten Streuner weiterhin gut geht.  

 

Jeder unserer Hunde ist gechipt, geimpft, entwurmt, entfloht, in den meisten Fällen bereits kastriert (je nach Alter) und besitzt einen gültigen EU-Heimtierausweis.

 

Was ist eine Schutzgebühr?

Eine Schutzgebühr ist kein Kaufpreis! Es ist eine Spende, die den verbliebenen Hunden in der Hundeauffangstation zu Gute kommt. Mit den Spenden werden Futterkosten, Tierarztkosten, Unterbringungskosten, Instandhaltungskosten und und und..... abgedeckt. Die Spende, die für einen adoptierten Hund entrichtet wird, wird also für die weiteren Hunde verwendet. Außerdem werden alle unsere Hunde regelmäßig gegen Parvovirose, Leptospirose, Hepatitis Contagiosa Canis, Staupe und Tollwut geimpft. Alle Hunde werden regelmäßig entwurmt und gegen Zecken- und Flöhe behandelt. Die Schutzgebühr wird auch für diese Zwecke verwendet.

Die Schutzgebühr für einen unserer Hunde beträgt 250 Euro - 400 Euro. Die Schutzgebühr variiert z.B. je nach Gesundheitszustand (benötigt der Hund dauerhaft teure Medikamente ist die Schutzgebühr niedriger, außerdem werden sie für die nächsten Wochen von uns erst einmal mit den entsprechenden Medikamenten versorgt). 

 

Hund oder doch nicht?

Ein Hund ist ein Lebewesen und kein Gegenstand, welchen man, wenn er einem zu langweilig oder zu anstrengend geworden ist, einfach wieder weg geben kann. Bevor Sie sich dazu bereit erklären einen Hund zu adoptieren, sollten Sie sich auf jeden Fall darüber im Klaren werden was dies bedeutet und ob Sie bereit dafür sind. Für die meisten Menschen ist es leider keine große Sache sich mal eben einen Hund anzuschaffen und ihn dann einfach wieder weg zu geben, wenn irgendetwas nicht passt. Sie machen sich keine großartigen Gedanken darüber was dies für das arme Geschöpf bedeutet.

Für einen Hund, der bereits sein ganzes Leben nur schlechte Erfahrungen sammeln und womöglich bereits schon mehrere Jahre in einem trostlosen Zwinger verbringen musste, ist der Tag, an dem sich endlich jemand für ihn interessiert und ihm ein zu Hause schenken möchte, wohl der schönste in seinem Leben. So viel Aufmerksamkeit, Leckerlis und Streicheleinheiten gab es wohl schon lange nicht mehr, vielleicht sogar noch nie... Es ist nicht in Worte zu fassen wie glücklich, erleichtert, fassungslos und vor allem dankbar diese Hunde sind. Endlich gibt es da jemanden, der sie liebt, der sich nur um sie kümmert, bei dem sie sich geborgen fühlen können, ein zu Hause, in dem es ein warmes Hundekörbchen gibt, einen eigenen Napf, ohne dass man ständig um das Futter kämpfen muss und und und.... Von jetzt auf gleich verändert sich das komplette Leben für diesen einen Hund und er darf endlich erfahren was es bedeutet einfach nur Hund sein zu dürfen, nicht ständig um sein Leben fürchten zu müssen oder verhungert und verletzt durch die Straßen zu streunern. Endlich ein noch nie dagewesenes zu Hause. Sollten Sie sich dann aber nach einigen Tagen entscheiden, dass ein oder gerade der Hund, nicht das richtige für Sie ist, bricht für diesen Hund seine komplette Welt zusammen. Schon wieder sitzt er alleine, ausgesetzt und ungewollt in der Hundeauffangstation und fragt sich, was er denn bloß falsch gemacht hat, dass ihn keiner möchte? Dabei hat er doch versucht alles richtig zu machen und das obwohl er vorher noch nie ein zu Hause hatte und nicht einmal weiß wie dieses aussieht und dass man sein Geschäft nur draußen erledigt. Woher soll er das auch wissen, wenn niemand bereit ist ihm das zu zeigen und sich mit ihm zu beschäftigen? Hunde sind sehr kluge Wesen, man muss nur bereit sein Ihnen etwas beizubringen, mit ein wenig Geduld und vor allem Verständnis, wird sich Ihr neuer Vierbeiner nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sicherlich super wohl bei Ihnen fühlen. Versetzen Sie sich doch mal in seine Lage, für ihn ist einfach alles fremd und neu, er kann nicht wissen was er darf und was nicht, aber er wird bestimmt versuchen ein toller und treuer Gefährte zu sein!

Bevor Sie sich entscheiden einen Hund zu adoptieren können wir vor Ort so viele Termine wie nötig vereinbaren, sodass Sie den Hund und vor allem der Hund auch Sie, besser kennenlernen kann. Ist bereits ein Hund vorhanden, dann kann auch dieser mitgebracht werden, sodass sich die beiden Vierbeiner in Ruhe kennenlernen können. Gerne können Sie den Hund auch regelmäßig zum Spazierengehen abholen oder sich bei uns vor Ort mit ihm beschäftigen. Dazu vereinbaren wir telefonisch einen Termin, damit wir Ihnen bei Fragen zur Verfügung stehen können. 

 

Interessentenbogen
Interessentenbogen Adoption.odt (9.63KB)
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